Der Computerspiele-Konsument ist die TV-Couchpotato des 21. Jahrhunderts: geistig beschränkt, lethargisch und mit ungesundem Lebensstil – so ist vielfach die allgemeine Ansicht.
Diese Aussagen treffen allerdings nur in beschränktem Maße zu – in diesem Rahmen jedoch besonders extrem, so das Fazit einer wissenschaftlichen Studie.
An der University of Essex in Großbritannien befasste sich die “Sport, Performance & Fatigue Research Unit (SPF)“, also die Abteilung für für Sport, Leistungs- und Erschöpfungsforschung mit der Leistungsfähigkeit von Personen die mehr als zehn Stunden pro Tag mit Computerspielen verbringen.
Es stellte sich heraus, dass sie psychisch erstaunlich gesund sind und eine geringe Neigung zu Depressionen haben, ähnlich wie Personen die mit sportlichen Aktivitäten Stress abbauen.
Auch mental wussten die Computerspieler zu überraschen und deren Leistungen wurden sogar mit jener von Leistungssportlern und professionellen Athleten verglichen, ihre Reaktionsfähigkeit näherten sich jener von Kampfpiloten.
Wer diese Aussagen jedoch als positives Ergebnis ansieht und als Empfehlung für exzessive Nutzung von PC und Konsolen ansieht, der irrt sich deutlich.
“Mens sana in corpore sano” – dass ein gesunder Geist auch eines gesunden Körpers bedarf und dies wichtiger sei, als auf andere Dinge zu setzen – das sagte bereits der römische Dichter Juvenal.
Die modernen Computerspieler allerdings mögen in Adventures und Rollenspielen Heilzauber sprechen – körperlich steht es jedoch schlecht um sie
Wie Dominic Micklewright als Leiter des sportwissenschaftlichen Instituts der Universität Essex erklärte, haben selbst 20jährige Spieler mit schlanker Statur und athletischem Anschein, sehr schlechte physiologische Werte. Im Zusammenhang von Lungenfunktion und Ausdauer fiel der Vergleich mit einem 60jährigen Kettenraucher.
Das empfohlene Gegenmittel ist nicht neu: gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung, andernfalls müsste als Langzeitfolgen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gerechnet werden.